Fuß fassen im
Bestattungsgewerbe

Aktuell:

Hier geht's zu unseren "fachlichen" Websites und einigen erfolgreichen Gründungsbeispielen:

bestattung-unschwarz.at

der-faehrmann.at

Was müssen Sie mitbringen?

Wir nehmen hier Bezug auf die Gründung eines Full-Service-Bestattungsunternehmens. Bei Einschränkung des Dienstleistungsangebotes auf die Organisation und Durchführung von Trauerfeierlichkeiten ist der Aufwand natürlich weit geringer.

Persönliche Eigenschaften:
Sie benötigen ein gutes Allgemeinwissen, um mit den verschiedensten Situationen umgehen und improvisieren zu können. Zuhören können und Einfühlungsvermögen zu besitzen ohne selbst vom Mitgefühl überwältigt zu werden ist unbedingt erforderlich - die Trauerfamilien verlassen sich auf Sie und brauchen das Gefühl, dass SIE alles im Griff haben. Zum Tod, dem menschlichen Körper und seiner Vergänglichkeit sollten Sie ein unverkrampftes Verhältnis pflegen. Ekel vor menschlichen Körperflüssigkeiten und Verwundungen haben Sie unter Kontrolle. Sie sind ein Organisationstalent und können auch unter Zeitdruck klare Entscheidungen treffen. Der Umgang mit technischen Geräten und dem Computer darf für Sie kein Problem darstellen. Körperlich müssen Sie so leistungsfähig sein, um schwere unhandliche Lasten auch in engen Stiegenhäusern handeln zu können. Wenn Sie auch grafisch gestalten und vor mehreren Zuhörern reden können und vielleicht ein Instrument spielen, sind Sie unabhängig von Fremdleistungen, was Geld und Zeit spart. Eine gewisse Lebenserfahrung mit entsprechendem Auftreten und Ausstrahlung ist äußerst wichtig, weshalb wir ein Lebensalter von mind. 30 Jahren für sinnvoll halten.

Kapital:
Unser bewährtes und erprobtes Konzept erlaubt die Gründung eines Bestattungsunternehmens mit sehr wenig Kapital. Im Grunde benötigen Sie nur Mobiltelefon, Bestattungswagen (muss kein Mercedes sein), kleines Lager und einen EDV-Arbeitsplatz (Heimbüro reicht).
Wir haben auch Kontakt zu Investoren, welche sich zu fairen Bedingungen als Risikokapitalgeber beteiligen würden. So tragen Sie kein unkalkulierbares Risiko und sind nicht ruiniert, falls Ihr Plan nicht aufgeht. Schon um unernste InteressentInnen auszusortieren und Ihre Motivation und Ihr Durchhaltevermögen beim Aufbau des Unternehmens sicherzustellen, erwarten wir, dass Sie Eigenkapital in Höhe von mindestens € 5.000,- mitbringen, empfohlen sind mindestens € 15.000,- um von Investoren unabhängig zu sein. Kalkulieren Sie auch ein, dass Sie sicher nicht vom ersten Monat an von Ihrer Arbeit leben können. Im Idealfall haben Sie bereits ein berufliches Standbein, das Ihnen Einnahmen garantiert. Für JungunternehmerInnen gibt es spezielle Förderprogramme von AMS, Landesregierung oder sonstigen Fördergebern. Diese bieten Darlehen zu günstigen Bedingungen und Gewährung von Leistungen während der Gründungsphase.

Zeit:
Nach der Anfangsphase, wenn Sie etwas Routine haben, ist der Zeitaufwand für die Durchführung der Bestattungsdienstleistungen recht überschaubar. Unterschätzen Sie aber nicht die Belastung des Bereitschaftsdienstes und die Tatsache, dass der Arbeitsanfall nicht planbar ist. Sie müssen mehr oder weniger rund um die Uhr erreichbar sein und auch recht viel Zeit in den Aufbau investieren! Anrufe während der Nacht sind allerdings sehr, sehr selten (schon weil der Amtsarzt in der Nacht gewöhnlich keine Totenbeschau durchführt, sondern erst am nächsten Tag kommt) und Sie sind nicht verpflichtet, "Polizeidienst" zu machen. Vor einem Einsatz haben Sie aber gewöhnlich genügend Vorbereitungszeit. Urlaub ist während der ersten 24 Monate eher nur in Form von Kurzurlauben machbar. Besprechen Sie ein Engagement im Bestattungsgewerbe bitte auch eindringlich mit Ihrer Familie! Wenn ein geplanter Familienausflug zum dritten Mal ins Wasser fällt, weil Sie eine nicht planbare Abholung machen müssen, kann dies das Familienleben sehr belasten. Da muss Ihre Familie wissen, was auf Sie zukommen kann. Ein großer Vorteil ist aber, dass Sie auch unter der Woche Freizeit haben werden. Ideal ist natürlich, wenn Sie das Bestattungsunternehmen gemeinsam mit Ihrem Partner betreiben können, dann haben Sie synchrone Frei- und Arbeitszeiten und sind nicht auf bezahlte Helfer angewiesen. Ganz wichtig ist es, sich auch regelmäßig Zeit für sich selbst und zur Erholung zu gönnen.

Personal:
Gerade in der Anfangsphase ist die Fixanstellung eines Helfers - der sicher nicht ausgelastet wäre - aus finanziellen Gründen nicht realistisch. Unser Konzept beruht auf der Reduktion von Fixkosten - das spart Sorgen und lässt den Kopf frei für den Unternehmensaufbau und die Freuden des Alltags. Die meiste Arbeit kann aber problemlos als Ein-Personen-Unternehmen erledigt werden, auch Abholungen in Krankenhäusern und Heimen. Personalintensive Erdbestattungen müssen Sie ja nicht zwingend anbieten, zumindest nicht in der Aufbauphase. Fallweise Helfer (z. B. Pensionisten) für Abholdienst und Trauerfeier sind aber gewöhnlich problemlos zu finden.

Auch wenn unser Konzept für Ein-Personen-Unternehmen tauglich und erprobt ist, ziehen Sie unbedingt den Unternehmensaufbau mit einem Partner in Betracht! Das spart Personalkosten und gibt ein Gefühl der Sicherheit in schwierigen und stressigen Zeiten. Und die Freude, den Erfolg zu teilen, ist auch nicht zu unterschätzen. Falls Ihr Geschäftspartner zugleich Ihr Lebenspartner ist, werden Sie die synchrone Arbeits- und Freizeit zu schätzen wissen.